DAS
PROJEKT

Warum ein solches Theater ?
Weil uns als Theaterkollektiv die Tatsache beschäftigt, dass niemand schon immer da war! Auch wir sind einmal ausgewandert. Nicht aus Abenteuerlust und nicht, weil wir erwartet wurden. Wirtschaftskrisen, Missernten, Hunger, Armut waren die Gründe fürs Auswandern – und die Hoffnung auf ein besseres Leben. Glarus war in den letzten 200 Jahren ein Hotspot von «Kommen und Gehen» . Für viele gelten heute ähnliche Gründe um auszuwandern – oder einzuwandern.
In theatraler, musikalischer und installativer Form greift das Theaterkollektiv StauRaum dieses Thema auf, lässt Gedanken schweifen, assoziativ, provokativ, überraschend, erzählend, witzig. Glarus wird unsere Bühne sein – vom Bahnhof bis in die Altstadt.
Die Spieler*innen und Akteur*innen sind Menschen, die hier verwurzelt sind, Menschen, die gerade angekommen sind, Menschen mit und ohne Schweizerpass. Gemeinsam mit Kunst- und Kulturschaffenden von hier und anderswo entsteht eine bildhafte Erzählung zum Thema: «Niemand war schon immer da».

Wer hat das Stück geschrieben?
Niemand – wir entwickelten das Stück gemeinsam mit den Spieler*innen. Es ist uns wichtig, auf den Ideen, Meinungen und Worten der Teilnehmenden aufzubauen.
Über die Zeit der Proben wurde das Spiel, der Text, die Musik, immer konkreter und genauer. Am Ende ist alles fix – und trotzdem musste niemand etwas auswendig lernen. Wir pflegen diese Theaterform seit vielen Jahren. Und wissen: es geht!

Wer durfte mitspielen?
Alle, die Lust auf Theater und Spiel, Lust auf Musik und Gesang, Interesse an Gestaltung und Audioformaten, auf Bewegung und Tanz oder Lust auf alles haben. Denn all diese Elemente sind Teil der Inszenierung.
Im Weiteren wünschten wir uns eine breite Mischung von Menschen mit und ohne Spielerfahrung, mit schweizerischem oder interkulturellem Hintergrund. Auch Profis haben mitgespielt – aber nicht in den ‘Hauptrollen’. Die gibt es bei uns gar nicht. Sie spielten dort, wo es passte – genauso, wie alle andern auch.

Wann wurde geprobt?
Gemeinsam probten wir mit 25 Spieler*innen von hier und dort von November 2024 bis Juni 2025 in Glarus und Ennenda.
Wo stand die Bühne?
Unsere Inszenierung war ein theatraler Spaziergang durch Glarus. Sechs Spielorte boten uns die Kulisse, in der wir uns mit verschiedenen Themen auseinandersetzten.
Bahnhof Glarus: Ankommen und Weggehen.
Wartesaal Glarus: Wer darf bleiben – Wer muss gehen?
Innenhof St.Frodolin-Srasse 3: Schicksal – Zufall - Glück
Innenhof Waisenhausstrasse 1: Dazugehörigkeit – wie geht das?
Vogelnest im Volksgarten: Der Traum vom Neuanfang
Güterschuppen: ein historischer Blick auf die Auswanderungswelle im 19. Jahrhundert
Zwischen den Spielorten ist das Publikum mit Audiowalk und Musik ins Thema Heimweh eingetaucht.
